Klasse 6 geht in die Luft

26. 05. 2015

Lange angekündigt erwarteten alle Schüler auf diese besondere Exkursion nach Kammermark. Bereits im vergangenen Schuljahr erlebte die Vorgängerklasse diese besondere Form des Unterrichts.

In die lange Kette der Vermittlung von technischen Errungenschaften der Menschheit passt dieser Tag besonders in unseren Schulalltag. Der Traum vom Fliegen ist eine Idee, die verknüpft mit dem Namen der Schule auch etwas vom fliegenden Klassenzimmer und von etwas Besonderem an einer erlebnisorientierten Grundschulzeit  bewirken soll.

So also auch gelebt und erlebt an diesem Tag. Nach transportablem Planetarium und krass erlebter Sonnenfinsternis in diesem Jahr  nun der Besuch auf dem Segelflugplatz.

Zunächst gab es am Morgen nach dem Pfingstfest erstmal Belehrung und Einweisung und, und, und.

Drei Muttis, zwei Lehrer und 14 Mädchen und Jungen treffen danach gegen 9.45 Uhr auf dem Flugplatzgelände der Akademischen Fliegervereinigung aus Berlin ein. Meteorologisch alles Top.

Flugzeuge waren schon kurz hinter Hasenwinkel auf der Wiese zu sehen. Jetzt sahen wir auch aus der Nähe echte Segelflugzeuge in einer großen Halle. Uns kam eine junge Pilotin entgegen, die sich sehr unkompliziert als Babette vorstellte und alle gleich sehr freundlich begrüßte. Wir wurden nun schlicht noch einmal belehrt und eingewiesen in das kleine Einmaleins des Lebens auf Feldflugplätzen und in eine sehr ernst genommene Sicherheitsorganisation des Vereins. Jetzt folgte der Weg zum Flugfeld und bis dahin erklärte uns Babette alles über den Aufbau der Startorganisation. Wir sahen in etwa 1 km Entfernung einen LKW. Dieser trug die Startwinde die allein 300PS aufbringt um die Segelflugzeuge wie Drachen mit etwas um die 100 Stundenkilometer auf 400 bis 600 Meter Höhe zu ziehen. Das geschieht mit Kunststoffseilen die gerade einen Durchmesser einer Wäscheleine haben und trotz einer Länge von etwa 1km nicht mehr als 35kg wiegen. Wenn man nun noch erfährt dass die Flugzeuge mit denen wir fliegen sollten gerade etwa 360kg Masse auf die Waage bringen und mit Zuladung von 2 Personen bei maximal 500kg in 12 bis 15 Sekunden ihre Starthöhe erreichen, dann war das ein beeindruckendes Zahlenknäuel. Physik, Mathematik und Bauchkribbeln bei den Teilnehmern des Tages die dann selbst mit abheben wollten. Vorher lernten wir aber alle unsere neuen Partner näher kennen, die extra für uns an diesem Tag 3 Doppelsitzer vorbereitet hatten und eine exzellente Lehrveranstaltung in Sachen Luftfahrt veranstalteten. Drei Flugzeuge, drei Lernteams und es hagelte Begriffe wie Variometer, Steuerung, Landeklappen, Höhenruder, Leitwerke usw. Neben roten Ohren und Wangen gab es immer wieder Fragen, geduldige Erklärungen beeindruckte Zuhörer und sehr engagierte Gastgeber. Unsere Schule hatte wirklich gute Freunde gefunden mit denen auch eine Partnervereinbarung abgeschlossen wurde.

Jetzt wurde es richtig ernst. Die ersten legten Fallschirme an. Das war nun doch was ganz Besonderes.

Inzwischen durften  dann einzelne Schüler den Sprechfunk ausprobieren und der Startleiter Adrian bestätigte die Sprechproben. „Papa Bravo empfangen“, oder ähnlich klang es dann in der Kanzel.

Jetzt legte Leon schon den Fünfpunktsicherheitsgurt an und die weiße Sonnenmütze ging ziemlich aufgeregt hin und her. Nun mussten alle zum Startwagen, die nicht mit Start und Flug beschäftigt waren. Man hörte noch: „Seil straff“, und „Flugzeug zum Start freigegeben“, dann ging es wirklich in 13 Sekunden mit einhundert Sachen auf eine Höhe von 450 Meter. Leon erlebte nach dem Seilabwurf einen kurzen Parabelflug und die Schwerelosigkeit, die ihn aus dem Sitz hob. Jetzt folgte das Kreisen in der Thermik, leider nur für kurze Zeit aber doch in sehr steilem Kurvenflug. Es war wohl sein schönstes Erlebnis an das er sich erinnern konnte. Schade, dann setzte der Flieger zur Landung an, aber Leon konnte mit Babette noch einige wichtige fachmännische Fragen behandeln, ehe dann die Erde wieder unter seinen Füßen war.

Das wiederholte sich jetzt noch acht Mal. Paul, Emely, Pauline, Adrian, Leon, Damon, Celvin und Gregor erlebten auf ihre Weise tolle Momente in der Luft und konnten alle sehr eigene Berichte abgeben.

Die Piloten waren neben Babette Demgensky, Martin Wurm-Reitmeier und Nikolai Adelhöfer.

 Am Ende des Vormittags hatten alle große neue Erfahrungen und allein schon mit dem Erlebnis Flugplatz, mit den Start- und Landevorgängen und der Vermittlung von Flugtechnik sehr viele bleibende Eindrücke im Gepäck.

Für alle Organisatoren und Begleiter waren die Bilder die zunächst leicht ängstliche, gepeinigte Frischlinge im Segler vermittelten und sich am Ende des Fluges in Abbildungen von begeisterten Hüpfern und vermeintliche „alte Hasen “ wandelten ein sehr schönes Dankeschön. Dem schließen sich alle Exkursionsteilnehmer mit besonderer Herzlichkeit an.

Es war der schöne Auftakt einer sehr engagierten Zusammenarbeit zwischen unserer Schule und den Fliegern der Akademischen Fliegervereinigung und der AKAflieg in Kammermark.

 

Bild zur Meldung: noch ist alles gut